CDU Stadtverband Bocholt

Eine Dachmarketingstrategie für Bocholt

Bürgermeister Thomas Kerkhoff zum Erfordernis einer Dachmarketingstrategie und dem Spruch "Nörgens bäter as in bokelt!"

Die Neujahrsrede von unserem Bürgermeister Thomas Kerkhoff hat für viel Aufsehen gesorgt. Insbesondere der Abschnitt zur Dachmarketingstrategie hat zu vielen Diskussionen geführt. Hierbei ist es wichtig zu betonen, dass es Thomas Kerkhoff keinesweges um eine Abschaffung des Spruches "Nörgens bäter as in bokelt!" ging. Vielmehr fordert er eine Marketingstrategie für Bocholt, die über diesen Spruch hinausgeht. Dies haben wir auch bereits in unserem Kommunalwahlprogramm gefordert und unterstützen daher die Ankündigung des Bürgermeisters ausdrücklich!

Damit Sie sich selbst ein Bild machen können, finden Sie hier den Ausschnitt aus der Neujahrsansprache. Die gesamte Rede steht Ihnen auf dieser darüber hinaus zum Download zur Verfügung.

Ausschnitt aus der Neujahrsansprache von Bürgermeister Thomas Kerkhoff:

Meine Damen und Herren, 
verehrte Gäste, 

Bocholt ist eine liebens- und lebenswerte Stadt. Das wird hier und an den Bildschirmen zuhause daheim niemand in Frage stellen.
Aber ein Automatismus, dass alles so bleibt wie bisher, ist das sicher nicht. Der Wandel und die hohe Dynamik unserer Zeit verändert auch eine Stadt. Ob wir das wollen oder nicht.
Man hat dann im Prinzip zwei Möglichkeiten: Wandel geschehen lassen und hoffen, dass es in die richtige Richtung geht - oder Wandel begleiten und aktiv gestalten. Ich werbe definitiv für die zweite Variante. 
Bocholts Potentiale sind groß, keine Frage. Aber sind sie auch alle gehoben? Sind sie nach außen hin, über die Stadtgrenzen hinaus, deutlich genug sichtbar? Können, müssen wir mehr tun, um stärker zu werden, mehr auszustrahlen, nach innen wie nach außen? Ich meine: da geht noch was! „Das Bessere ist des Guten Feind“, wie man sprichwörtlich sagt. 

Wofür steht unsere Stadt? Welche Werte lebt sie und welche verborgenen Schätze trägt sie in sich? Und was möchte sie den Bocholterinnen und Bocholtern und den Menschen die hierherziehen sagen oder auch unseren Gäste zeigen?
Gemeinsam mit Ihnen möchte ich eine neue Strategie und neue Strahlkraft für das Selbstverständnis und das Bild von Bocholt anstoßen. Dahinter steckt viel mehr als bunte Broschüren, ein Marketing-Spruch oder Werbeanzeigen. Und es steckt auch mehr dahinter als einfach weiter zu sagen: „Nörgens bäter as in bokelt!“ 

Der Spruch ist nicht falsch, trifft er doch das Lebensgefühl vieler Menschen, gerade von Personen, die schon 50 oder 60 Jahre hier leben. Aber er ist eben auch mehr nicht alles, was wir heute über unsere Stadt sagen sollten. Zudem ist er für viele Menschen, jüngere und zugezogene oder auch Gäste nicht mehr anschlussfähig. 

Wenn wir uns also aufmachen die DNA unserer Stadt zu extrahieren, suchen wir nicht nur einen neuen Marketing-Spruch. Vielmehr steckt dahinter eine Haltung, ein Narrativ und eine Denkweise. 

Es könnte als Frage an uns alle formuliert sein und lauten: „Erzähle mir das Besondere Deiner Stadt Bocholt“: Was macht für jeden von uns Bocholt aus? Was müssen wir verbessern und stärken. Was müssen wir vielleicht ändern?
Die besten Markenbotschafter, wenn man dieses Wort aus der Marketingsprache nehmen möchte, noch neumoderner und etwas überspitzt gesagt vielleicht auch „Influencer“, sind Sie, die Bocholterinnen und Bocholter selbst. Ihre Liebe zur eigenen Heimat sollte sich nicht nur nach innen wenden, - „Nörgens bäter as in Bokelt“ – sondern auch nach außen einladend wirken. 

Wir reden in Deutschland oft von der Alterspyramide, von Zuzug, den wir benötigen, um Gesellschaft und Wirtschaft weiterzuentwickeln. Ja, auch wir in Bocholt werden uns Gedanken machen müssen, wie man seinen Status als starke Mittelstadt mit Grenznähe behält und verbessert.
Wie können wir künftig Neubürgerinnen und Neubürger gewinnen, die hier ihr Zuhause finden und sagen: Bocholt ist eine tolle lebens- und liebenswerte Stadt mit dem gewissen Etwas? Wie holen wir die Kinder unserer Stadt zurück, die des Jobs oder der Liebe wegen weggezogen sind? 

Die Stärken unserer Stadt herauszukehren, sie klar zu benennen und nach außen hin damit selbstbewusst aufzutreten, diesen Prozess möchte ich als Bürgermeister mit Ihnen allen gemeinsam im kommenden Jahr gerne anstoßen. „Erzähle mir das Besondere Deiner Stadt Bocholt“ – das kann unser Leitmotiv sein. Schon an dieser Stelle darf ich jede und jeden, der oder dem Bocholt am Herzen liegt, einladen mitzumachen und sich zu beteiligen. 

Dabei ist aber von vorneherein wichtig, dass der Weg das Ziel ist und es gerade auf den Prozess ankommt und eben nicht nur auf das Ergebnis. Es kann eine spannende Reise werden und diese wird sich lohnen!